Karl Johann Schramm

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Der Bildhauer Karl Johann Schramm (1885-1960) wurde in Altdamm bei Stettin (heute Dąbie, Polen) geboren und verstarb 1960 in Detmold. Er war der Großvater unseres aktuellen LKB-Mitglieds Irene Schramm-Biermann.

Karl Schramm lebte und arbeitete als Bildhauer in Detmold. Er stellte im Januar 1935 einen Aufnahmeantrag an die Mitgliederversammlung des LKB und wurde nach geheimer Abstimmung im April 1936 aufgenommen. 1940 verließ er den LKB wieder.

 

Einige seiner Werke finden sich noch in Privatbesitz, andere im öffentlichen Raum, z. B. die Brahmsbüste im Eingangsbereich des Schlossgartens in Detmold. Viele Werke sind verschollen. Sie waren keine bahnbrechende Kunst, jedoch auch aus heutiger Sicht handwerklich sehr gut gearbeitet. Schramm war in der Lage beidhändig dreidimensional zu arbeiten, erkannte Physiognomien – auch von Abbildungen – mit scharfem Blick. Sein Werkmaterial für größere Skulpturen war Stein. Ton nutzte er für kleinere Plastiken, die er dann in Gips goss. Gelegentlich wurden seine Arbeiten in Bronze gefertigt, wie z.B. eines der Rehe vom Donopbrunnen am Detmolder Marktplatz, das wegen einer Beschädigung ersetzt werden musste.

 

Irene Schramm-Biermann erinnert sich:

„Wenn mein Großvater bei uns zu Besuch war, zauberte er mit mir fantastische Figuren aus Knete. Auch in seiner späteren Wohnung an der Woldemarstraße in Detmold überraschte er mit seiner Kreativität. So staunte ich einmal über eine neue, sehr schöne farbige Deckenverzierung im Eingangsbereich.
Von meinem Vater weiß ich, dass die Familie oft Hunger litt. Erst als Karl Schramm nach dem Tod meiner Großmutter Anna, geb. Schmidt, in zweiter Ehe Änne Sonntag heiratete, ging es offenbar wegen der Apanage seiner Frau wirtschaftlich besser. Soweit ich aus Erzählungen weiß, erhielt er in den 50er Jahren einen lukrativen Auftrag der Göttinger Filmstudios. Er arbeitete dort an großen Plastiken für die Filmkulissen – einer der Lichtblicke in seinem Leben."

 

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