„Eine aus Geist und Fantasie gespeiste, fast unerschöpfliche Erfindungsgabe und die Fähigkeit, über das real Greifbare hinaus die Urgründe des Seins durch die Beherrschung des Zeichnerischen und mit einem erstaunlichen Sinn für Farbe und Farbgebung in streng aufgebauter und geschlossener Komposition zur Darstellung zu bringen: diese Attribute sind die Merkmale für das Schaffen des Malers und Graphikers Magnus Zeller.“ Das schrieb Hermann L. Schäfer in der Lippischen Landeszeitung in seinen Künstlerbiografien mitten in der lebhaftesten Schaffensperiode des Künstlers.
Der Maler und Graphiker Magnus Zeller (1888-1972) war 1908 bis 1911 in Berlin Schüler von Lovis Corinth, reiste nach Paris und Rom, lebte zeitweise in Blomberg/Lippe, ging zurück nach Berlin, wo er sich mit dem Expressionismus auf seine Weise auseinandersetzte. Zwei Jahre lang übernahm er eine Professur in Dorpat/Estland (heute Tartu), kehrte aber bald wieder nach Lippe zurück. Hier begann eine rege Tätigkeit als Maler und Graphiker.
In Absprache mit dem bisherigen Vorsitzenden des Lippischen Künstlerbundes Karl Henckel nimmt 1946 Thomas Grochowiak, aus dem Ruhrgebiet evakuierter Maler und Graphiker, zum Lippischen Landespräsidenten Drake Kontakt auf, um grundsätzliche Forderungen und Anforderungen für einen neuen Zusammenschluß der „ernst zu nehmenden lippischen Künstler“ anzuregen. Am 16.11.1945 findet in diesem Zusammenhang ein konstruktives Treffen auf Behördenebene in Detmold statt zu dem auch Kunstmaler Zeller eingeladen war. Im Mai 1947 trat Magnus Zeller dem Lippischen Künstlerbund bei.
In der LKB-Ausstellung 1947 in der Aufbauschule in Detmold zeigt Magnus Zeller zwei Ölgemälde und vier Aquarelle:
Kreuzigung, Hochzeitsreise
Italienisches Bergdorf, Ernte, Madonna im Walde, Romantische Landschaft
Auch in der LKB-Ausstellung 1957 ist Magnus Zeller vertreten.
Die interessantesten Arbeiten von Zeller sind die zahlreichen Bleistiftzeichnungen, oft nur in Postkartengröße als Skizzen für Gemälde gedacht. Einige erinnern an Otto Dix, sind zeit- und gesellschaftskritisch. Seine Hinterlassenschaft besteht aus etwa 30 Gemälden, 100 Aquarellen und Studien. Einen Namen hat sich Zeller, vorwiegend in späterem Lebensalter, durch Buchillustrationen gemacht: Adalbert Stifter, E. T. A. Hoffmann waren einige der Autoren, die ihn inspirierten.
Sein letztes Lebensjahrzehnt lebte Magnus Zeller in Kaputh bei Potsdam, wo er dem geliebten Berlin doch aus der Ferne „nahe“ sein konnte. Seine Arbeiten befinden sich in Privatbesitz in Blomberg, Schwalenberg und Detmold und sicher auch in Ostdeutschland. Auch die Angehörigen in München sind im Besitz einer Reihe von graphischen Blättern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_Zeller
https://havellaendische-malerkolonie.de/kuenstler/magnus-zeller/
http://malerkolonie-schwalenberg.de/personen/mzeller
http://malerkolonie-schwalenberg.de/gaestebuecher/gaestebuecher#&gid=1&pid=40
https://owl.museum-digital.de/object/65
https://owl.museum-digital.de/object/66
https://owl.museum-digital.de/object/79