Ilse Häfner-Mode

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Als Tochter eines jüdischen Apothekers in Kempen, Provinz Posen, geboren, besuchte die Bildstickerin Ilse Häfner-Mode (1902-1973) die Hochschule für bildende Künste Berlin-Charlottenburg, wo Professor Wolfsfeld ihr Lehrer war. Durch die Willkürakte gegen ihren Ehemann Herbert, mit dem sie seit 1927 verheiratet war, war sie zwar seelisch betroffen, konnte aber im Gegensatz zu ihrem Mann, der nach seinem Ausschluss aus der Reichskammer der bildenden Künste kaum noch arbeitete, im Konzentrationslager, soweit möglich, noch mit Tinte und Bleistift arbeiten. Ein französischer Wachmann hielt seine schützende Hand über sie und versorgte sie so gut es ging mit Malutensilien.

 

Nur ihr immer fröhliches Naturell hatte sie die schweren Jahre durchstehen lassen. Gleich nach Krieg und Buchenwald zog sie sich – immer arbeitend – ins Lippische nach Leopoldshöhe zurück, ging 1955 nach Düsseldorf und arbeitete dort vorwiegend an Stickereien. Sie folgte ihrem Sohn Thomas, der in Düsseldorf sein Kunststudium begann. In den 60er Jahren wurde sie vom Landesverband beauftragt, ein großes Triptychon für das heutige Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium in Detmold zu sticken.

 

Yvonne Friedrichs, eine Freundin der Künstlerin, schrieb in einem Nachruf: „Über das, was man ihr angetan hatte, sprach sie nie ... ihr Leben, ihr Werk sind bewältigte Vergangenheit, bewältigt in Liebe und Freundschaft zum Menschen.“

 

In der vom 8. bis zum 30. Mai 1954 in der Stadthalle in Detmold stattfindenden Kunstausstellung des LKB zeigte Ilse Häfner-Mode sieben Arbeiten:

in Öl-Malerei: Frauenbildnis, Kind mit Stillleben, Doppelportrait und Café

in Aquarell-Malerei: Menschen im Walde, Gesellschaft und Komposition mit Kindern

Das Ölgemälde, Doppelportrait, wurde im LKB-Katalog zur Ausstellung gezeigt.

 

Die Lippische Landeszeitung verweist in einem Artikel über den Heimatverein in Leopoldshöhe vom 30. September 2023 auf die von 1946-1955 in Leopoldshöhe lebende Künstlerin Ilse Häfner-Mode. Auf Nachfrage vermittelte die Gleichstellungsstelle Leopoldshöhe (Frau Grita Behrens) einen Kontakt zur Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf in Schleswig, wo 2013 Ilse Häfner-Mode mit einer großen Ausstellung gewürdigt wurde.

 

Anlässlich dieser Ausstellung erschien ein umfassender, inzwischen vergriffener Katalog:

Ilse Häfner-Mode, Bilder im Lebens- und Liebesreigen

(Die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf erteilte dem Archiv des Lippischen Künstlerbundes freundlicherweise die Erlaubnis das pdf des Katalogs zu Dokumentationstwecken zu veröffentlichen)

 

 

https://www.ostwestfaelisch.de/produkt/starke-frauen-in-der-kunst-lippe/

https://de.wikipedia.org/wiki/Ilse_H%C3%A4fner-Mode

https://www.lz.de/kultur/8282545_Malerin-Ilse-Haefner-Mode-erlebte-in-Leopoldshoehe-eine-fruchtbare-Schaffensperiode.html

https://www.vdbk1867.de/enzyklopaedie/haefner-mode-ilse/

https://verlorene-generation.com/kuenstler/ilse-hafner-mode/

https://www.buchenwald.de/en/geschichte/themen/ausgewaehlte-kunstwerke/ilse-haefner-mode

https://www.leopoldshoehe.de/rathaus-politik/gleichstellungsstelle/ilse-haefner-mode-interessengruppe-gegruendet/

 

Anmerkung zum nachfolgenden Link zur ZDF-Show „Bares für Rares“ von Frau Grita Behrens von der Gleichstellung Leopoldshöhe:

„Leider wird die Verkäuferin von ihrer Erinnerung getrübt. Thomas Häfner war mit Erna Klei aus Leopoldshöhe verheiratet. Thomas Häfner hat seine Mutter nicht gesucht, es gab immer Kontakt. Der Experte Albert Maier unterschlägt die Zeit und das Wirken in Leopoldshöhe.“

https://www.zdf.de/show/bares-fuer-rares/bares-fuer-rares-vom-3-juli-2023-100.html

 

 

 

 

 

 

 

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