Eduard Herterich

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Der Maler Eduard Herterich (1905-1994) wurde in Poulheim bei Köln geboren. Er wuchs in Bielefeld auf, und seine Jugend war von schwerer körperlicher Behinderung beschattet. Das überwundene Leiden trug vermutlich mit dazu bei, dass aus ihm ein begeisterter Landschaftsmaler wurde. Er sah und erfasste seine Motive, die er früher nur mit Hilfe seiner Jugendfreunde erreichen konnte, wohl besonders intensiv. Für ihn tat sich wirklich eine neue Welt auf, zunächst in seiner engeren Heimat und viel später dann auch auf Reisen in Belgien, Frankreich, Holland und Italien. Seine Ausdrucksmittel sind das Aquarell und die Federzeichnung.

 

Nach Abschluss der Schule absolvierte er die Musterzeichnerlehre. An der Kunstgewerbeschule Bielefeld folgte bei Prof. Muggly 1928-34 die Ausbildung zum Maler und Graphiker. 1934-37 weilte er als Gasthörer an der Kunstakademie München. Als Kunsterzieher war er dann 1947-70 an mehreren Bielefelder Volksschulen tätig. Das Wort „erfolgreich“ wäre in diesem Zusammenhang zu schwach, seine Schüler liebten ihren verständnisvollen Lehrer.

 

In vielen öffentlichen und privaten Sammlungen Ostwestfalens begegnet man Aquarellen und Zeichnungen von „Eduard“. Die Künstler dieser Region danken ihm für seine jahrzehntelange treue Hilfe im organisatorischen Bereich. 1979 ehrte ihn seine Heimatstadt durch eine umfassende Ausstellung seines künstlerischen Werkes und durch die Verleihung des Kulturpreises der Stadt Bielefeld. Im Katalog des LKB 1982 wird Eduard Heterich mit seiner Arbeit Baumwurzeln, 1973, Federzeichnung, 40 x 30 cm aufgeführt. 1985 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1993 zeigt Eduard Herterich im Hause Wantrup in Detmold, dem damaligen Domizil des LKB, Aquarelle und Zeichnungen.

Er war seit 1950 Mitglied im Lippischen Künstlerbund.

 


In Herterichs Aquarellen verschmilzt das, was er sieht, mit dem, was er beim Anblick seiner Motive empfindet. Durch Zusammenfassung und Vereinfachung der Formen, durch seine begrenzte Palette und der Bildwirkung untergeordnete Farbwirkung erreicht er, dass ein Bild von Dichte und gleichzeitig geheimnisvoller Schwermütigkeit entsteht. Die Farbe wird ohne harte Konturen und Farbkontraste, auch bisweilen verlaufend, gesetzt. Es sind Bilder, die den Raum sichtbar machen. Bei Herterichs vielen Zeichnungen herrschen Baum-, Wurzel- und Waldstudien vor. Der Stift, die Feder setzt Strukturen und hebt vom Grund des Blattes ab oder lässt Formen entstehen, die märchenhafte Gebilde darstellen. Es sind die einfachen Dinge, die Eduard Herterich durch seine Arbeit dem Beschauer vor Augen führt.
Er starb einen Monat nach seinem 89. Geburtstag am 3. Juli 1994 in Bielefeld.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Herterich

 

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