Retzlaff, Carl

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Der Bildhauer Carl Retzlaff (1863-1929) war bei der Gründungsversammlung des LKB 1913 anwesend.

1921 bewilligt der Lippische Landtag einen Betrag von 10000 RM für Ankäufe von Kunstwerken Lippischer Künstlerinnen und Künstler. Portraibildhauer Retzlaff werden 600 RM in Aussicht gestellt.
LAV NRW OWL L 80.04.Nr. 1490


Im August 1923 ist er inflationsbedingt mit einem Betrag von 150000 RM gelistet.
LAV NRW OWL L 80.04.Nr. 1490


1926 gehen die ersten Aufträge der Landesregierung im Rahmen der vom LKB betreuten Aktion „Schulwandbilder“ u.a. an Carl Retzlaff. Eine Kollektion Plastikken soll für 250 Reichsmark für die Staatliche Bildergalerie angekauft werden.

Im Herbst 1929 verstirbt Carl Retzlaff.

 

Im Katalog zur ersten Ausstellung des LKB nach dem Krieg 1946 erwähnt Wilhelm Köster die Maler Born, Eberth, Rötteken, Wittenstein und den Bildhauer Retzlaff, die 1913 erstmalig über einen Zusammenschluß der Künstler in Lippe und Schaumburg-Lippe nachdachten. ...

Dr. Gerhard Peters nimmt im Vorwort zum LKB-Katalog 1992 Bezug zur Ausstellungspraxis im Fürstentum Lippe zu Beginn des 20sten Jahrhunderts und erwähnt Retzlaff ebenfalls als einen der Gründungsväter des Lippischen Künstlerbundes:
„ … Immerhin waren auf diese Weise auch Beispiele aus den … Schulen der Freilichtmalerei in Dachau und Worpswede den Lippern vor die Augen gebracht worden. Proben der Schule von Barbizon (Millet, Corot, Troyon), seit den 1870er Jahren in Deutschland längst bekannt, erschienen in Lippe erst 1910. Der Tenor, der diese Phase des Aufbruchs eines Kunstbewusstseins in Lippe charakterisierte, dürfte in der Formulierung zu finden sein, die der Bildhauer Carl Retzlaff, der später zu den Gründungsvätern des Lippischen Künstlerbundes gehören sollte, in einem Pressebericht gebrauchte: „ … das »echt deutsche Gemüt, das tief Innerliche, das göttlich Seelische ... (müsse) in die bildende Kunst unseres Volkes« hineingetragen werden“. Das waren Bekenntnisse, die durch »Neutöner« provoziert worden sein mußten. Als solche wurden schon 1903 die Detmolderinnen Jelka Rosen und lda Gerhardi erkannt und mißtrauisch begrüßt, denn beide waren in Paris vom Impressionismus ergriffen worden, der seine große Zeit damals schon hinter sich hatte. …“


https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Retzlaff